Fuggereialltag damals und heute

Leben in 500-jähriger Tradition

Im Jahr 1521 lebten in den damals 52 Häusern der Fuggerei meist ganze Familien. Viele Bewohner arbeiteten in ihren Wohnungen. Handwerker und Tagelöhner wie Sackträger und Wachszieher hatten dort ihre Werkstätten, man betrieb Handel oder ein kleines Gewerbe.

Immer wieder wandelten sich die Anforderungen an die Fuggerei als Wohn- und Lebensumfeld, die Struktur wurde entsprechend angepasst. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde z. B. für einige Zeit eine Schule eingerichtet, um Kinder nach katholischen Glaubenssätzen zu erziehen. Es gab Gebäude anderer Stiftungen und Stiftungszwecke und sogar einen Geistlichen. Auch in neueren Zeiten wurde die  Infrastruktur der Fuggerei auf die Gegebenheiten ausgerichtet – zum Beispiel mit dem Bau eines eigenen Bunkers während des Zweiten Weltkriegs, der heute als Bunkermuseum eine Ausstellung beherbergt. Nach dem Krieg entstanden speziell für hinterbliebene Ehefrauen ein Witwenbau zwischen der Neuen Gasse und der Gartengasse sowie ein Witwenbau am Markusplätzle. Dem aufkommenden Tourismus wurde mit einem Verkaufsshop und einem Biergarten Rechnung getragen.

Besonderheiten im Sinne der Stiftung

Einige feste Regeln gelten seit nahezu 500 Jahren. Als Bewohner werden nur bedürftige katholische Augsburger aufgenommen. Herkunft, Alter und Familienstand sind nicht auschlaggebend. Neben der Gebetsverpflichtung sollen die Bewohner sich mit kleinen Diensten, etwa als Nachtwächter, Mesner oder bei der Gartenpflege für das Gemeinwohl einsetzen. Die Tore der Fuggerei sind bis 22.00 Uhr geöffnet, danach zahlen die Bewohner dem Nachtwächter an der Pforte einen Beitrag von 50 Cent für den Einlass, bzw. einen Beitrag von einem Euro nach Mitternacht.

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