Die Fuggerei wurde vor 500 Jahren von Jakob Fugger dem Reichen, auch im Namen seiner verstorbenen Brüder Georg und Ulrich, als Reihenhaussiedlung für bedürftige Augsburger erbaut und erfüllt seitdem ununterbrochen ihren Stiftungszweck. Denn auch heute können Menschen mit geringem Einkommen für 88 Cent Jahreskaltmiete und drei tägliche Gebete in der Fuggerei wohnen. Besucher erleben in dieser ältesten Sozialsiedlung der Welt eine äußerst spannende Reise zurück in die Geschichte – und den ganz normalen Alltag der 150 Fuggereibewohner von heute.
Eine Stadt in der Stadt mit 142 Wohnungen
Mit ihrer Größe von 15.000 qm belegt die Fuggerei eine beachtliche Fläche nahe der Augsburger Innenstadt. Das Areal ist seit jeher durch eine Mauer von der Umgebung abgegrenzt, bis heute schließen die Pforten um 22.00 Uhr. Die 67 Reihenhäuser mit je zwei Wohnungen entstanden ab dem Jahr 1516 in mehreren Bauabschnitten. Im Laufe der Zeit wurden außerdem die St. Markus-Kirche, zwei Museen und ein Verwaltungsgebäude errichtet. Für die beginnende Frühe Neuzeit war die Infrastruktur der Fuggerei mit ihrer geradlinigen Anordnung von Häusern, Wegen und Plätzen zukunftsweisend und visionär. Bis heute spürt man beim Spaziergang durch die Fuggerei eine angenehm geordnete und idyllische Atmosphäre.