07.05.2022
Mit einem beherzten Klopfen gegen das Tor eröffneten am 06. Mai 2022 UNIDO Generalsekretär Dr. Gerd Müller, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Vertreter der Familie Fugger sowie Bewohner der Fuggerei den Pavillon zum 500-jährigen Jubiläum der Fuggerei auf dem Augsburger Rathausplatz. Die älteste Sozialsiedlung der Welt sendet mit dem markant geschwungenen Holzbau, der vominternational renommierten Architekturbüro MVRDV entworfen und aus Stiftungswaldhölzern von Züblin gebaut wurde, ein dynamisches Signal in die Welt. Unter dem Motto„Fuggerei NEXT500“ wird mit dem Pavillon nicht nur die lange und lebendige Geschichte der Sozialsiedlung gewürdigt, sondern im Rahmen eines fünfwöchigen Programmfestivals vom 6. Mai bis 12. Juniauchdie Zukunft des sozialen Wohnens und Lebens in Würde in den Blick genommen.
„Wir eröffnen heute ein Gebäude, welches den Geist der Fuggerei in die Welt trägt und die Debatte fördert“, betont Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen, Vorsitzender des Fuggerschen Familienseniorats bei der Eröffnung. „Die Fuggerei gehört gefeiert! Sie trägt seit einem halben Jahrtausend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“
Der Einladung der Fuggerschen Stiftungen, der Bayerischen Staatsregierung und der Stadt Augsburg folgten am Abend rund 450 nationale wie internationale Gäste zur feierlichen Eröffnung des Jubiläumspavillons. Der Festakt fand im Goldenen Saal der Stadt statt und unterstreicht damit die enge und jahrhundertealte Verbundenheit der Augsburger Bürgerschaft mit der Fuggerei. „Für uns in Augsburg ist es eine Ehre und ein Gewinn, dass zu Hause der Fuggerei zu sein“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber in ihrer Festansprache und verweist zugleich auf die Zukunft. „Der Pavillon ist ein spektakuläres Bauwerk. Er weist symbolisch in die Zukunft. So kannaus dem Herzen unserer Stadt ein weltumspannendes Netzwerk von Fuggereien entstehen.“
„Die Fuggerei ist Vorbild für Städtebau und sozialen Wohnungsbau. Da Wohnen die große soziale Frage unserer Zeit ist, ist das Konzept brandaktuell. Die Stadt Augsburg kann stolz auf die Fuggerei sein“,hebt der bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter hervor.
Aus Augsburg in die Welt
Mit dem Stifterinnenduo Stella Rothenberger und Rugiatu Neneh Turay aus Sierra Leone sowie dem litauischen Stifter Gintara Grachauskas steht auch schon die nächste Generation an Stiftungspersönlichkeiten bereit, die inspiriert und begleitet durch die Fuggerei Menschen in ihren Regionen ein Leben in Würde, Selbstbestimmung und Sicherheit bieten wollen. UNIDO Generalsekretär Dr. Gerd Müller betont in seiner Rede, die Wichtigkeit dieses bürgerschaftlichen Engagements und lieferte am Abend ein leidenschaftliches Plädoyer für eine gerechtere Teilhabe am Wohlstand: „Die Fuggerei verkörpert eine Botschaft: Wohlstand und Eigentum verpflichten! Jakob Fugger hat gezeigt, was ein einzelner Mensch bewirken kann. Seinen Mut brauchen wir auch heute. Wir müssen hin zu einer neuen Verantwortungsethik, bei der die Nachhaltigkeit das Prinzip all unseres Tuns ist.“